30 März 2007

Villahermosa

Die neugotische Barockkirche von Villahermosa. Hatte ich schon erwähnt, dass allein die Spanier über - hatte ich schon? T'schuldigung.

Was für's Herz: Strassenkatze.

Was für die Handtasche: Krokodil.

Junge Kunst I: Die Hähne.

Junge Kunst II: Die Debütantin.

Junge Kunst III: Ohne Titel. (Nach diesem Bild hat sich Gerda erkundigt.)

Die Olmeken von La Venta

Rekonstruktion der ursprünglichen Tempelanlage.

Reliefpfeiler (Palindrom von Schoppenhauer entdeckt).

Einer von vier gefundenen Basaltköpfen.

Näher dran.

Irgendwie sieht dieser König mit seinem Handtäschchen schwul aus. Oder?

Altarfigur.

Unser 200-Pesos-Hotel in Palenque

Die Ruinas von Palenque

Überblick I.

Überblick II.

Ein Tempel.

Ein anderer Tempel.

Innen.

Wandrelief.

Patio des Palastes.

Relief-Detail.

Noch nicht ganz freigelegte Tempelanlagen.

Dito.

Yaxchilan und Bonampak

Einfache Indio-Hütten.

Der Grenzfluss Usumacinta, der Mexiko von Guatemala trennt.

Mit solchen Booten geht es zu den Maya-Ruinen.

Mitten im Dschungel der erste Tempel.

Nach ca. 1.500 Jahren noch ganz gut erhalten.

Die Natur hat sich auf den grossen Plätzen ihren Raum zurückerobert.

Gerdas Muskelkatertreppe.

Wandrelief I.

Wandrelief II.

Altar?

Selten zu sehen: Maya-Rasenmäher.

Maya-Rasenmäher (Detail) mit der typischen Krieger-Maske (ca. 750 bis 900 AD).

Tempelanlage von Bonampak (schon wieder Treppen!).

Tempelanlage Detail.

Wandverzierung.

Ein Teil der berühmten Wandmalerei.

Ein weiterer Teil der berühmten Wandmalerei.

Immer schön auf dem Berg den Tempel bauen, sonst wäre es zu einfach.

Olmeken und Mayas

Montag, den 26. März 2007
43. Tag

Weiterfahrt nach Villahermosa, der Hauptstadt des Bezirks Tabasco, von wo aus der Bus nach Palenque geht, wo dann die ersten wichtigen Maya-Stätten auf uns warten. Die Vegetation wird während der sechsstündigen Fahrt immer tropischer. Die ebene Landschaft ist durchzogen von riesigen Sumpf- und Wasserflächen, auf denen Wasserhyazinthen blühen. Ab und zu sieht man ein Rind, bis zum Bauch eingesunken im sumpfigen Geände.

Wir nehmen uns ein kleines stickiges Zimmer in der Innenstadt. Das Zentrum ist quirlig, trotz der drückenden Hitze. Geschäft reiht sich an Geschäft. Schon nach wenigen Schritten kleben die Kleider am Leib. Mangels anderer Alternativen wählen wir eine schmucklose Betonhöhle, erleuchtet mit Neonröhren und gekühlt von unzähligen Ventilatoren, zum Essen aus. Der Geschmack unserer Fischgerichte stellt sich als bedeutend besser als der Geschmack des Innenarchitekten heraus.

Anschliessend laufen wir noch ein bischen durch die Stadt, die weder besonders hübsch noch besonders hässlich ist. In einem Nebengebäude der Universität ist eine Ausstellung mit Arbeiten von Kunststudenten. Gerda entdeckt ein Bild, das sie an Klee und mich an Rothko errinnert und lässt ihre e-Mail-Adresse mit Wunsch nach Kontaktaufnahme da. Vielleicht hängt ja bald in Holland ein neues Kunstwerk.

Auf dem Platz vor der Kirche sehen wir einen Mann, dem die linke Ohrmuschel fehlt. Der Gehörgang ist zugewachsen. Später in einer Kneipe sehen wir einen zweiten Mann mit dem gleichen Ohr. Gespenstisch.


Dienstag, den 27. März 2007
44. Tag

Für die Sümpfe, die Hitze und die Moscitos der Provinz Tabasco hatten die spanischen Konquistadoren keine rechte Verwendung und so liessen sie Land und Leute mehr oder weniger in Ruhe. Auch nach der Unabhängigkeit änderte sich wenig. Erst als Anfang des 20. Jahrhunderts Öl gefunden wurde, bekam Tabasco Anschluss an die Neuzeit. Ingenieure der staatlichen Ölgesellschaft Pemex entdeckten in den 30er Jahren in den Sümpfen um La Venta Spuren einer vorkolonialen Siedlung.

Über die Menschen dieser Siedlung ist nicht viel bekannt. Sie sind Vorläufer der Mayas und bauten gerne gross. Da es damals, wir sprechen hier vom Jahr 1200 vor unserer Zeitrechnung, noch kein Fernsehen gab, hatten die Menschen viel Freizeit, die sie gerne mit dem Schleppen von Steinen ausfüllten. Sie trugen über hunderte von Kilometern tonnenschwere Felsblöcke, ohne auf die Idee zu kommen, mal eben das Rad zu erfinden. Was umso erstaunlicher ist, da sie einen Kalender hatten, in Hieroglyphen schrieben und wahrscheinlich die Zahl Null benutzten. Wie auch immer, die Olmeken, so werden sie heute genannt, bauten mitten im Sumpf eine Pyramidenanlage und gelten heute als Mutterkultur Mesoamerikas (damit sind laut Reiseführer die Gebiete gemeint, die von den Mayas und ihren Nachfolgern besiedelt wurden).

In Villahermosa hat man die Funde der Olmeken in einem schönen Park ausgestellt, den wir vormittags besuchten. Danach schnappten wir uns den nächsten Bus nach Palenque. Nach Palenque würde kein Tourist kommen, hätten nicht die Mayas vor gut 2100 Jahren beschlossen, keine neun Kilometer vom heutigen Zocalo entfernt, ihre eigene kleine Welt zu bauen.

In Palenque aus dem Bus zu steigen, ist, wie eine Tiefkühlpizza in den vorgeheizten Backofen zu schieben. Gerade sassen wir noch im Pullover im eisgekühlten Bus, jetzt nimmt uns der heisse Wind den Atem und die Luftfeutigkeit aktiviert die Schweissdrüsen. Ein freundlicher Mexikaner begrüsst uns auf englisch, drückt uns ein Prospekt mit Fahrten zu den Maya-Ruinen in die Hand und empfiehlt ein Hotel gegenüber dem Busbahnhof. Gerda begibt sich auf Erkundungstour und wir checken für 200 Pesos im Hotel Avenida ein. Während auf der Vorderseite Verkehr sich Stossstange an Stossstange vorwärts quält, erwartet uns auf der Rückseite ein grosser Pool und eine Terrasse, die an ein Stückchen Tropenwald grenzt.

Wir sind nun im Bundesstaat Chiapas. Schon das Strassenbild zeigt, das wir nun im ärmeren mexikanischen Süden sind. Der Anteil der Indios ist viel höher als in anderen Teilen des Landes. Die Ladeflächen der Pickups sind voll besetzt mit Menschen und die Taxen sind Sammeltaxis. Viele Kinder verkaufen Süßigkeiten, bieten Schuhputzdienste an oder betteln einfach. Indiofrauen mit auf dem Rücken gebundenen Säuglingen bieten Taschen, Tücher und Armbänder an.


Mittwoch, den 28. März 2007
45. Tag

1790 wanderte der Priester Antonio Solis auf der Suche nach Gott durch den Urwald und fand die Maya-Ruinen von Palenque. Wie man heute weiss, gründeten die Maya rund 100 Jahre vor unserer Zeitrechnung hier ein Dorf, das 400 Jahre später zu einem bedeutenden Machtzentrum aufstieg und diese Position ein halbes Jahrtausend innerhielt. Gegen 900 n.u.Z. gaben die Mayas den Ort aus noch unbekannten Gründen auf.

Wie die Olmeken hatten die Mayas die Angewohnheit, Steine von weither zu schleppen und vor Ort aufeinander zu schichten. Die pyramidenartiken Tempel und Paläste zu besteigen, ist schon so schweisstreibend, das ich mir lieber nicht vorstelle, wie es war, diese Gebäude zu bauen. Die Anlage ist majestätisch und ehrfurchtsgebietend gross. Dabei ist ein Grossteil der Gebäude dem Dschungel noch gar nicht entrissen. Wenn man durch den Wald geht, trifft man immer wieder auf Mauern und Treppenreste.

Unter einem schattigen Baum versuchen wir unsere Kreisläufe wieder auf Normalpuls zu kriegen. Mein Hemd ist klatschnass, mein Gaumen staubtrocken. Andersrum wäre besser. Ein Paar Meter von uns entfernt steht eine Gruppe von rund 20 mittelalten weissgekleideten Europäerinnen oder Amerikanerinnen. Ich schäme mich für meine Vorurteile, aber irgendwie sehen die alle aus wie Waldorflehrer auf Müslientzug. Vor der Gruppe stehen drei Nachfahren der Maya, vielleicht Priester oder Schamanen. Der rechte von ihnen nimmt eine Feder aus seinem Stirnband und erklärt, dass er diese Feder seinem verstorbenen Onkel widmet. Dann fängt er an zu beten und die Frauengruppe versinkt in andächtigem Schweigen, manche bewegen sich wie in Trance, andere beten mit. Dehydrierung denke ich völlig unspiritualistisch und mache mich mit Gerda auf den Weg, den nächsten Tempel zu besteigen.


Donnerstag, den 29. März 2007
46. Tag

Um 5 Uhr früh stehen wir auf, denn um 6 Uhr werden wir abgeholt. Es geht mit dem Kleinbus an die Grenze nach Guatemala, wo zwei weitere Maya-Stätten auf uns warten: Yaxchilan und Bonampak. Wie immer ist alles bestens organisiert und superpünktlich. Mitreisende, die vor zwei Jahren hier schon einmal waren, erzählen, dass es damals noch so gut wie keine touristische Infrastruktur gab. Mittlerweile investiert der Staat viel Geld, um Arbeitsplätze zu schaffen und Einnahmen zu generieren. Der Tourismus wird zunehmend ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Die Strasse führt durch arme Indiodörfer. Einfache Holzhütten, spielende Kinder, ein paar Stück Vieh. In einem kleinen Fluss waschen Frauen Wäsche.

Yaxchilian lässt sich nur über den Grenzfluss Usumacinta erreichen. Eine halbe Stunde durchpflügt unser schlankes Holzboot die schmutziggelben Fluten. Rechterhand liegt Guatemala, links Mexiko. Yaxchilan ist wie Palenque terrassenförmig angelegt. Jede Menge Treppenstufen, ich verzichte heute, denn die gestrigen Auf- und Abstiege haben zu Muskelkater geführt. Der dritte Stock in der Venloer Strasse fehlt mir einfach. Gerda hat zwar auch etwas Ziehen in den Oberschenkeln, kämpft sich aber tapfer die etwa 90 Meter zum Haupttempel hoch.

Bonampak ist die kleinste der drei Maya-Stätten. Sie wurde erst 1946 in der westlichen Welt bekannt und ist vorallem für ihre Wandgemälde berühmt.


Freitag, den 30. März 2007
47. Tag

Gerda hat den Muskelkater ihres Lebens und beisst bei jeder Treppenstufe die Zähne zusammen. Besonders schlimm ist es treppab. Der letzte Tempel war wahrscheinlich zuviel. Zum Glück haben wir für heute einen Ferientag eingeplant. Einfach im Hotel abhängen, bevor es morgen früh für eine Nacht nach Campeche weitergeht.

25 März 2007

Sonntagsruhe in Veracruz

Die übliche Barockkirche am Zocalo.

Die Ruhe vor dem Kundenansturm.

Schnell mal was für die lieben Kleinen kaufen.

Sonntagsspaziergang an der Hafenpromenade.

Hier hat der kleine Sohn des Investors den Entwurf zu verantworten.

Alles, was Touristen mögen.

Was will uns diese Plastik sagen? Zwei Männer ziehen an einer Frau, die sich die Brust und die Haare hält.

Rechte Ecke.

Linke Ecke.

Marimba-Spieler auf dem Weg zur Arbeit. Gut, dass kein Klavier zur Musikrichtung gehört.

Für Technologie-Ethnologen: Stromzähler hängen in Mexiko immer ausserhalb der Gebäude.

Symbolbild: Das Land ist hin und her gerissen zwischen eigener Identität und dem (nord)amerikanischen Traum.