14 April 2007

Das war's!

Liebe Leser,

das war der Blog von unserer Reise. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, vielen Dank für die zahlreichen E-Mails.

Viele Grüße

Gerda und Karsten

Die letzten Bilder aus Mexiko Stadt

Auf dem Zocalo weht die riesige mexikanische Fahne. Sie wird jeden Abend um 18 Uhr von einem Wachbatallion eingeholt. Wahrscheinlich, damit sie über Nacht gewaschen und gebügelt werden kann.

Weil viele Leute gerne so eine schöne Fahne haben würden, wird sie unter dem Schutz vieler bewaffneter Menschen eingeholt.

Als ob's ein Segel wär', wird die Fahne von...

...vielen fleissigen Soldaten eingeholt.

Eindlich ein Bild der Kathedrale von Mexiko Stadt.

Und so sieht es drinnen aus.

Vor der Kathedrale steht ein verwirrendes Standbild. Ist der Papst mit Maria schwanger? Oder ist der Papst in Wirklichkeit Maria? Oder? Oder?

Papst Johannes Paul der Zweite war der erste Papst, der Mexiko seit der Revolution von 1910 besuchte bzw. besuchen durfte.

Diese Tortillas werden mit scharfem Gemüse belegt.

Zum letzten Mal: eine Strasse voller Menschen.

Die Erde bebt und unsere Koffer bleiben zurück

Mittwoch, den 11. April 2007
59. Tag

Unser letzter Tag in Mexiko. Der Smog hängt in gelben Schwaden über der Stadt, die umliegenden Berge sind im Dunst verschwunden. Da unser Flieger erst um 23.05 Uhr geht, haben wir noch den ganzen Tag zu unserer Verfügung. Diese Stadt hat eine unglaubliche Ansammlung von historischen Gebäuden in ihrem Zentrum. Wir besuchen das Museum für Ökonomie, das in einem ehemaligen Konvent untergebracht ist. Wie Bilder von der Restaurierung zeigen, war das Gebäude in einem erbärmlichen Zustand und ist mit Millionenaufwand restauriert worden.

Danach besuchen wir noch das Museum für moderne mexikanische Kunst, wo uns die üblichen Verdächtigen wiederbegegnen: Diego Rivera, Frida Kahlo und die übrigen Muralisten, die ich jetzt nicht aus dem Gedächtnis richtig schreiben kann. Nach fünf Tagen Pflaster treten, ist aber irgendwie die Luft raus, unsere Rücken brechen von dem vielen Laufen auf Asphalt fast durch.

Wir neben in einem kleinen mexikanischen Restaurant kulinarischen Abschied von dem Land und begiessen die Tortillas und Fajetas im Hotel, wo unser Gepäck lagert, noch mit zwei Margaritas. Der Taxifahrer, der uns zum Flughafen bringt, erzählt, dass er seit 38 Jahren Taxi fährt, 15 Stunden am Tag. Die wirtschaftliche Lage wäre schwierig und eines der Hauptprobleme wäre die Korruption der Politiker. Der Vorgänger des jetzigen Präsidenten hätte nur in die eigene Tasche gewirtschaftet und besonders arg hätten es seine Frau und seine Söhne getrieben. Der neue Präsident, Calderon, würde wenigstens etwas tun.

Mit einer halben Stunde Verspätung heben wir mit der Air France-Maschine in Mexiko Stadt ab. Eine Stunde später bebt die Erde. Erdstösse der Stärke 6 treiben die Menschen mitten in der Nacht panisch auf die Strasse. Glück gehabt.


Donnerstag, den 12. April 2007
60. Tag

Ein Tag im Flugzeug, in engen Sitzen mit schlechtem Essen und einer Riesengruppe von Herbalife-Menschen. Die Maschine landet mit 30 Minuten Verspätung in Paris, wir finden den richtigen Weg zu unserem Anschlussflug nach Düsseldorf und stranden. Nach zwei Monaten pünktlichen Flügen und Bussen in Kuba, Kalifornien und Mexiko lässt uns das alte Europa im Stich. Fluglotsen-Streik. Unser Flug wird annuliert, wir werden auf eine spätere Maschine umgebucht und dürfen um 23.30 Uhr mit fünfstündiger Verspätung endlich nach Düsseldorf starten. Als wir dort am 13. April um 0.30 Uhr ankommen, ist nicht nur der Flughafen gespenstig leer, sondern auch das Gepäckband. 90 Prozent der Koffer sind in der Seine-Stadt geblieben. Unsere natürlich auch. Freitag, der 13. macht seinem Ruf alle Ehre. Nach 60 Tagen entspanntem Reisen regt uns diese kleine Panne nicht mehr auf. Wir sind wieder zuhause, alles ist gut. (Die Koffer kamen Samstagmorgen wohlbehalten in Köln an.)

11 April 2007

Hasta luego! Mexico.

Heute ist unser letzter Tag in Mexico. Um 23.45 geht der Flieger in die Heimat. Wir sehen uns!

Grüße

Gerda und Karsten

Zweimal alte Meister

Montag, den 9. April 2007
57. Tag

Ostermontag ist in Mexiko kein Feiertag und so herrscht wieder Normalzustand in der Stadt. Vor unserem Hotel haben die fliegenden Händler wieder ihre Waren ausgebreitet, der Bürgersteig ist auf weniger als einen Meter Breite geschrumpft und die Strassen sind verstopft mit Bussen, Taxis und relativ wenigen privaten Autos.

Wir fahren mit U-Bahn und Bus in die 50 Kilometer entfernte Ausgrabungsstätte Teotihuacan. In dieser Stadt, die um 600 vor unserer Zeitrechnung gegründet und die etwa um 750 nach dem Beginn unserer Zeitrechnung zerstört wurde, lebten zwischen 80.000 bis 200.000 Menschen. Bisher wurden 75 Tempel und etwa 600 Werkstätten gefunden, darunter der 70 Meter hohe Sonnentempel. Weite Teile des Geländes waren so gewachsen, dass man zum Beispiel den Sonnentempel für einen Hügel hielt.

Apropos Sonne. Die meint es heute gut mit uns und verweigert ihr Scheinen. Da es in der gesamten Anlage kaum Schatten gibt, kommt uns das sehr gelegen. Zweiter Vorteil: Statt einer Million Besucher sind heute nur 100.000 da. So braucht man beim Aufstieg der wirklich steilen Treppen am Sonnentempel nicht das Gekeuche übergewichtiger Pauschaltouristen zu ertragen, sondern kann sich ganz auf seine eigene Kurzatmigkeit konzentrieren und sich fragen, ob der sich ankündigende Herzkaschper wirklich nur von der Höhenlage (2200 Meter plus 70 Meter Tempel) herrührt oder vielleicht von der einen oder anderen Margerita bzw. des einen oder anderen Bieres gepaart mit zuviel mexikanischem Essen.

Wir haben ja im Laufe der Reise schon einige archäologischen Stätten gesehen. Aber bei dieser sprengt einfach die schiere Grösse alles bisher erlebte. Die Hauptachse der Anlage, die sogenannte Strasse der Toten, ist alleine zwei Kilometer lang (und nicht 1,5 km wie in der Bildunterschrift angegeben, dass kommt davon, wenn man ohne Reiseführer aus dem Gedächtnis zitiert).


Dienstag, den 10. April 2007
58. Tag

Unser Augen sind vom vielen Gucken der vergangenen Tage müde und so wollen wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Einfach mal durch die Stadt bummeln, in Buchhandlungen gehen, das DVD-Angebot scannen und nach mexikanischer Musik suchen. Es sollte ganz anders kommen.

In unmittelbarer Nähe unseres Hotels liegt die Schule, die Frida Kahlo besuchte und die heute teilweise ein Museum ist. Da Diego Rivera vor 50 Jahren gestorben ist, findet zur Zeit in dem Museum eine Ausstellung über ihn und Frida Kahlo statt und wir stolperten in die Vorhalle, um uns zumindest mal das Gebäude anzusehen. Und dort trafen wir Arturo, einen pensionierten Finanzbeamten und Diego-Rivera-Kenner, -Fan und -Fanatiker. Um es kurz zu machen, fast sechs Stunden zogen wir mit ihm durch öffentliche und nichtöffentliche Gebäude und sahen uns unzählige Wandgemälde an. Allein im Erziehungsministerium hat Rivera innerhalb von sechs Jahren über 130 Muralis gemalt. Arturo kennt wirklich jedes Werk in- und auswendig und wies uns auf Details hin, die wir alleine nie gesehen hätten. Es war eine wahre Freude - aber anstrengend. Als wir uns um 18 Uhr verabschiedeten, konnten wir uns nur noch auf die Dachterrasse schleppen und ein Bier trinken.

10 April 2007

Noch mehr Bilder aus Mexiko Stadt

Was für die Berliner die Goldelse ist für den Mexikaner der Engel der Unabhängigkeit.

Mein geliebter abgeschrabbelter Torre Latinoamericana.

PiP - Pause im Park.

Sehr innovativ! Bild im Bild.

Kaum sind die Feiertage vorbei, füllen sich die Strassen wieder mit Menschen.

Das Foyer des atemberaubenden Palaciode las Bellas Artes.

Vitamin-Doping: Becher mit frischen Mangos für 15 Pesos.

Besorgniserregend. Ist das der Zustand des lateinamerikanischen Kinos?

Ausgrabungsstätte Teotihuacan

Ca. 50 Kilometer von Mexiko Stadt entfernt, liegt die größte präkolumbianische Ausgrabungsstätte. Hier ein Blick vom Mondtempel über die 1,5 Kilometer lange Strasse der Toten.
Der 70 Meter hohe Sonnentempel.

Und der etwas kleinere Mondtempel.

Das moderne Mexiko Stadt (ausnahmsweise ohne Bildunterschriften)





Im Anthropologischen Museum von Mexiko Stadt

Der Innenhof des 1964 eröffneten Museums.

Nachbauten von Tempelanlagen in 1:1 und Original-Skulpturen.

Gigantische präkolumbianische Skulptur.

Der 24 Tonnen schwere Sonnenstein der Azteken (hinten Mitte) ist die Hauptsehenswürdigkeit des Museums.

Der Stein wurde erst wenige Jahre vor Ankunft der Spanier fertiggestellt.

Hatte Erich von Däniken doch Recht? Ist dies der erste mayanische Raumfahrer oder Kampfpilot?

Präkolumbianisches Wandgemälde.

Jade-Totenmaske eines Priesters.

Mexiko Stadt bei Ankunft der Spanier. Die Tempelanlagen waren in einen See gebaut und die Stadt war von schwimmenden Gärten umgeben, wo die Azteken ihr Gemüse anbauten. Im Laufe der Zeit versumpfte der See und die Stadt breitete sich bis in die umliegenden Berge aus. Das sumpfige Gelände führte allerdings dazu, dass viele alte Kolonialbauten in Mexiko Stadt langsam absinken.

Die Tempelanlagen der Azteken wie Cortes sie Angang des 16. Jahrhunderts vorfand. Die Spanier planierten sämtliche Bauten und verwendeten die Steine zum Bau ihrer Häuser. Wo dieses Tempel standen, erhebt sich heute die Kathedrale.

09 April 2007

Mexiko Stadt: Bilder einer City

Downtown-Skyline mit Torre Latinoamericana.

Kathedralen-Rückseite. Die Kirche soll die grösste Lateinamerikas sein.

Religiöse Veranstaltung auf dem Zocalo am Samstagabend.

Gebäude am Zocalo.

Spanische Kolonialfassade.

Detail.

Das ehemalige Casino.

Ich hatte, glaube ich, schon einmal erwähnt, dass die Spanier über 12.000 Kirchen in Mexiko gebaut haben, richtig? Die Hälfte davon scheint in Mexiko Stadt zu stehen.

Haus im Centro Historico.

Stadttheater.

Renovierungsstau.

Kleinere Kirche in einem Vorort.

Nicht immer glückt die Symbiose von Alt und Neu.

Fassade des Hauptpostamtes von 1907.

Treppenhaus des Hauptpostamtes.

Patio des Hpa.

Schalterhalle.

Ein Mosaik aus über 50.000 Briefmarken. Was das allein an Porto gekostet hat.

Schöner Postwertzeichen einkaufen: Streichquartett im Hpa am Samstagmorgen.

In den Parks blühen die Jaquaranda-Bäume.

Kirche im vollen Schmuck.

Osterbotschaft: Den Kopf nicht hängen lassen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.

Menschliche Arbeitskraft ist billig in Mexiko. Deshalb wird noch vieles von Hand erledigt.

Marimba-Gruppe.

Marimba-Gruppe Detail.

Luftballon-Verkäufer.

Dieser alte Mann bessert seine Rente, falls er überhaupt eine hat, mit Gitarre, äh, Trompetespielen auf.

Mobile Maisplätzchenbäckerei, deren Produkte sogleich einer kritischen Verkostung...

...unterzogen wurden. Danach gab es gleich noch eine zweite Packung.

Dreharbeiten zu Spiderman IV.

Käfertaxi, davon gibt es tausende in M.S. Sie inspirieren mich zu folgendem Marty- Scorsese-Film: Travis Bickle, gespielt von Robert DeNiro, lebt mit seiner Frau Jody Foster in Jersey und hat den örtlichen Drogenhandel mit seinem Taxiunternehmen im Griff. Travis jr. (Leonardo DeCaprio) ist mit dem Leben seines Vater nicht einverstanden und gründet mit Hilfe von Herbie einen Käfertaxi-Service, der dem Drogenkartell das leben schwer macht. Der Film würde sowohl die Fans von "Ein toller Käfer", als auch die Filmkunstliebhaber ansprechen und wäre damit ein potentieller Blockbuster und Oscar-Anwärter! Filmproduzenten, bitte melden!