14 April 2007

Die Erde bebt und unsere Koffer bleiben zurück

Mittwoch, den 11. April 2007
59. Tag

Unser letzter Tag in Mexiko. Der Smog hängt in gelben Schwaden über der Stadt, die umliegenden Berge sind im Dunst verschwunden. Da unser Flieger erst um 23.05 Uhr geht, haben wir noch den ganzen Tag zu unserer Verfügung. Diese Stadt hat eine unglaubliche Ansammlung von historischen Gebäuden in ihrem Zentrum. Wir besuchen das Museum für Ökonomie, das in einem ehemaligen Konvent untergebracht ist. Wie Bilder von der Restaurierung zeigen, war das Gebäude in einem erbärmlichen Zustand und ist mit Millionenaufwand restauriert worden.

Danach besuchen wir noch das Museum für moderne mexikanische Kunst, wo uns die üblichen Verdächtigen wiederbegegnen: Diego Rivera, Frida Kahlo und die übrigen Muralisten, die ich jetzt nicht aus dem Gedächtnis richtig schreiben kann. Nach fünf Tagen Pflaster treten, ist aber irgendwie die Luft raus, unsere Rücken brechen von dem vielen Laufen auf Asphalt fast durch.

Wir neben in einem kleinen mexikanischen Restaurant kulinarischen Abschied von dem Land und begiessen die Tortillas und Fajetas im Hotel, wo unser Gepäck lagert, noch mit zwei Margaritas. Der Taxifahrer, der uns zum Flughafen bringt, erzählt, dass er seit 38 Jahren Taxi fährt, 15 Stunden am Tag. Die wirtschaftliche Lage wäre schwierig und eines der Hauptprobleme wäre die Korruption der Politiker. Der Vorgänger des jetzigen Präsidenten hätte nur in die eigene Tasche gewirtschaftet und besonders arg hätten es seine Frau und seine Söhne getrieben. Der neue Präsident, Calderon, würde wenigstens etwas tun.

Mit einer halben Stunde Verspätung heben wir mit der Air France-Maschine in Mexiko Stadt ab. Eine Stunde später bebt die Erde. Erdstösse der Stärke 6 treiben die Menschen mitten in der Nacht panisch auf die Strasse. Glück gehabt.


Donnerstag, den 12. April 2007
60. Tag

Ein Tag im Flugzeug, in engen Sitzen mit schlechtem Essen und einer Riesengruppe von Herbalife-Menschen. Die Maschine landet mit 30 Minuten Verspätung in Paris, wir finden den richtigen Weg zu unserem Anschlussflug nach Düsseldorf und stranden. Nach zwei Monaten pünktlichen Flügen und Bussen in Kuba, Kalifornien und Mexiko lässt uns das alte Europa im Stich. Fluglotsen-Streik. Unser Flug wird annuliert, wir werden auf eine spätere Maschine umgebucht und dürfen um 23.30 Uhr mit fünfstündiger Verspätung endlich nach Düsseldorf starten. Als wir dort am 13. April um 0.30 Uhr ankommen, ist nicht nur der Flughafen gespenstig leer, sondern auch das Gepäckband. 90 Prozent der Koffer sind in der Seine-Stadt geblieben. Unsere natürlich auch. Freitag, der 13. macht seinem Ruf alle Ehre. Nach 60 Tagen entspanntem Reisen regt uns diese kleine Panne nicht mehr auf. Wir sind wieder zuhause, alles ist gut. (Die Koffer kamen Samstagmorgen wohlbehalten in Köln an.)

1 Comments:

At 2:29 AM, Anonymous Anonym said...

Autsch!
Aber solange das alles am letzten Tag passiert, kann man wirklich noch drüber hinweg sehen : )

Foooooootooooooooooooooooohs!!!1

 

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